Benjamin Knoefel baut im Norden das Maklergeschäft in der Firmen Haftpflicht bei der SparkassenVersicherung auf. Dabei setzt er vor allem auf den direkten Draht zu den Maklern.
Als Senior Underwriter Firmen Haftpflicht sind Sie seit April bei der SV SparkassenVersicherung tätig. Wo lag zuvor Ihr Aufgabenbereich?
Bei der Ergo habe ich zuvor ebenfalls als Underwriter Firmen Haftpflicht gearbeitet. Und wie schon dort, bin ich Ansprechpartner für Makler.
Sie haben bereits Ihre Ausbildung bei der Victoria Versicherung absolviert, die 2009 in den Ergo-Konzern aufgegangen ist. Wieso haben Sie sich für den Weg in die Versicherungsbranche entschieden?
Seit der Schule interessiere ich mich besonders für Mathematik. Ich bin ein Zahlenmensch. Da auch mein Vater im Versicherungsbereich gearbeitet hat, hatte ich früh Zugang zu dem Thema. Nach der Schule habe ich mich nach einer Ausbildung bei Banken und Versicherungen umgeschaut und bei der Victoria passte damals alles. Ich durchlief eine sehr gute Ausbildungszeit und wurde früh gefördert.
Und wie sind Sie Underwriter geworden?
Nach der Ausbildung begann ich, in der Abteilung der betrieblichen Haftpflichtversicherung zu arbeiten und tat damit sowohl thematisch als auch mit den Kollegen einen Glücksgriff. Gewerbeversicherungen waren nicht Teil meiner Ausbildung. Daher war ich neugierig darauf. Und speziell die betriebliche Haftpflichtversicherung hatte für mich etwas Greifbares. Die Schäden dort waren materiell und das fand ich damals ebenso spannend wie heute. Außerdem hatte ich eine Affinität zum Verhandeln und wollte Maklern zu mehr Geschäft im Gewerbebereich mit unseren Versicherungsprodukten verhelfen.
Warum der Wechsel zur SparkassenVersicherung?
Nach all den Jahren bei einem Versicherer wollte ich mich beruflich verändern und etwas Neues kennenlernen. Hier habe ich die wunderbare Aufgabe, im Norden ein Vertriebsgebiet neu aufzubauen. Bei der SparkassenVersicherung habe ich flache Hierarchien vorgefunden und damit kurze Wege. Zusammen mit dem Gestaltungsspielraum, dem Vertrauensvorschuss und der damit gezeigten Wertschätzung fühlte ich mich von Beginn an wohl und willkommen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag heute bei Ihnen aus?
Nachdem ich meine Kinder zur Schule und in den Kindergarten gebracht habe, schaue ich zunächst in meine E-Mails. Danach widme ich mich gleich den Risikobewertungen. Täglich tausche ich mich mit dem Maklervertrieb Inhouse aus und mit meiner Partnerin im Vertragsmanagement. Für Makler im Gebiet von Flensburg bis zum Emsland bis Berlin bin ich der direkte Ansprechpartner. Bei Anfragen nach einer Risikoeinschätzung erhalten Makler spätestens nach 48 Stunden meine fundierte Quotierung. In der Regel bin ich zwei Tage in der Woche vor Ort unterwegs und besichtige gemeinsam mit Maklern die Unternehmen. Der direkte Draht ist mir dabei sehr wichtig.
Seit Ihrer Ausbildung in der Versicherungsbranche vor 20 Jahren hat sich viel verändert. Welche Veränderungen haben Sie in Ihrer Arbeit am meisten beeinflusst?
Das ist vor allem die Digitalisierung. Nur damit ist es möglich geworden, im Home-Office zu arbeiten. Hier kann ich autark arbeiten und bin allein verantwortlich, so dass das Geschäft funktioniert. Aber auch beim Versicherungsnehmer, also den Unternehmen, hat die Digitalisierung an Priorität gewonnen. Auch wird die künstliche Intelligenz (KI) für weitere Veränderungen, vor allem auch hinsichtlich der zu bewerteten Risiken sorgen. Außerdem haben sich die Ansprüche der Kunden im Schadenfall verändert und die Kosten sind heute viel höher als früher. Für uns bedeutet das, dass wir im Sinne eines gesunden Bestandes auch mal Risiken ablehnen.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Branche in den kommenden zehn Jahren?
Nachwuchs zu finden, sehe ich als größtes Problem an. Es gibt mittlerweile so viele neue Berufe, die für Schüler modern und reizvoll klingen. Berufe mit Versicherungen sind dagegen eher altmodisch. Es wird zu wenig damit geworben, wie spannend und vielfältig die Branche ist. Da gibt es den Vertrieb, der sich für alle eignet, die gern mit Menschen zu tun haben, die gern beraten. Aber auch beispielsweise in der Verwaltung, im Back-Office oder in der IT stehen viele Optionen zur Wahl. Allerdings wünschen sich junge Menschen andere Dinge vom Unternehmen als es frühere Generationen taten. So ist das Arbeiten im Home-Office für viele alternativlos. Aber auch für die Gewerbeversicherung selbst sehe ich große Veränderungen. Denn immer mehr Unternehmen ziehen sich aus Deutschland zurück.
Wenn Sie sich nicht mit Versicherungen beschäftigen, was tun Sie in Ihrer Freizeit?
Am liebsten verbringe ich die Zeit mit meiner Familie. Unsere Kinder sind fünf und acht Jahre alt. Wir reisen viel und wollen ihnen so viele unterschiedliche Dinge wie möglich zeigen. Neben dem Job, vor allem, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten, ist das gar nicht so leicht umzusetzen.